Ohne Solidarität kein Service Public

Dieser Tage wird viel über den Service Public diskutiert. Diese Diskussion ist sehr zu begrüssen. Geht es dabei doch um wichtige Dienstleistungen, welche wir als Bevölkerung allen zur Verfügung stellen wollen und müssen. Eine Demokratie, besonders eine direkte wie in der Schweiz, ist auf den solidarischen Ausgleich angewiesen. Sei es nun eine ausgewogene und in allen Landesteilen verfügbare Information oder eine breitaufgestellte Gesundheitsversorgung, welche nicht nur die profitabelsten Fälle rauspickt. Die Dienstleistungen sollen allen zuteil werden, nicht nur denen mit dem dicksten Portemonnaie. Darum müssen wir auch damit einverstanden sein, dass Gelder umverteilt werden und wir vielleicht für etwas bezahlen, was wir nicht vollständig nutzen. So muss ich als schwuler Mann mit meinen Abgaben in die Mutterschaftsversicherung einbezahlen, obwohl uns das Recht auf eigene Kinder verwehrt bleibt. Sollte ich deshalb nun fordern, dass ich nicht mehr in die Versicherung einbezahlen muss? Sicher nicht! Nur mit gegenseitigem Respekt und Toleranz wird auch zukünftig ein gemeinsames Zusammenleben möglich sein. Denken wir nicht nur an uns selbst, sondern setzen uns weiterhin für alle statt für wenige ein. Ich will ein Zürich, in welchem Worte wie Solidarität und Chancengleichheit auch weiterhin jeden Tag aufs Neue gelebt werden und nicht nur Lippenbekenntnisse bleiben.