Stärkung der Pflege- und Betreuungsberufe: Jetzt braucht es eine rasche und konsequente Umsetzung!

Das Gesundheits- und Umweltdepartement hat heute die Lancierung des Programms «Stärkung Pflege» angekündigt. Das ist ein wichtiger erster Schritt, der zentrale Forderungen der SP zur Besserstellung der Mitarbeitenden in Pflege und Betreuung aufnimmt. Es braucht aber weitergehende Massnahmen, um die Situation nachhaltig zu verbessern.

Mit dem Programm «Stärkung Pflege» anerkennt der Stadtrat, dass die Belastung des Pflegepersonals die kritische Grenze längst überschritten hat. Viele Mitarbeitende verlassen ihren Beruf, der Fachkräftemangel spitzt sich massiv zu. Die deutliche Zustimmung zur Pflege-Initiative hat gezeigt, dass die Dringlichkeit des Anliegens längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.

Entscheidend sind die tatsächlichen Personalressourcen

Das angekündigte Programm setzt in vielen Punkten am richtigen Ort an und Forderungen von SP und Grünen um (GR Nr. 2020/178). Die Verbesserung der Dienstplanung und die Schaffung von Pflegepools, welche kurzfristige Ausfälle kompensieren, sind zentrale Elemente, ebenso die Massnahmen, die es den Mitarbeitenden ermöglichen sollen, sich auf ihre Kernaufgaben zu fokussieren und sie von anderen Aufgaben entlasten.

Eine blosse Umlagerung der bestehenden Personalressourcen bringt keine Entlastung.

SP-Gemeinderätin Marion Schmid.

Entscheidend bleibt dabei allerdings, inwiefern die Massnahmen mit einer tatsächlichen Aufstockung der Stellen verbunden sind. «Für einen Stellenpool oder zur Entlastung von administrativen Aufgaben müssen zwingend zusätzlich Stellen geschaffen werden, wie das die SP mit ihren Anträgen in der Budget-Debatte 2021 verlangt hat», stellt SP-Gemeinderätin Marion Schmid klar. «Eine blosse Umlagerung der bestehenden Personalressourcen bringt keine Entlastung.» Die SP bedauert zudem, dass die Forderung nach mehr Ausbildungsplätzen auch für Quereinsteiger:innen (GR Nr. 2020/156) weiterhin offen bleibt. «Das ist unabdingbar, um dem drängenden Fachkräfte-Mangel entgegenzuwirken», so Marion Schmid.

Tatsächliche Verbesserung muss sich in der Umsetzung zeigen

Die Verbesserung der Löhne aufgrund der Höherstufung vieler Pflege- und Betreuungsfachleute ist eine handfeste Massnahme, welche die SP sehr begrüsst. Darüber hinaus bleiben aber leider viele der angekündigten Massnahmen ebenso schwammig wie bei der Ankündigung des Programms «Stärkung Pflege» im November 2020. «Entscheidend wird sein, ob der Stadtrat auch bereit ist, dafür die entsprechenden Mittel bereitzustellen. Den finanziellen Spielraum dazu hat die Stadt Zürich», sagt Liv Mahrer, Co-Präsidentin SP Stadt Zürich, Gemeinderätin und Pflegefachfrau.

Entscheidend wird sein, ob der Stadtrat auch bereit ist, die entsprechenden Mittel bereitzustellen.

Liv Mahrer, Pflegefachfrau und Co-Präsidentin SP Stadt Zürich.

Die SP wird die Umsetzung im engen Austausch mit den betroffenen Mitarbeitenden und den Personalverbänden kritisch begleiten und wo immer nötig erneut mit Vorstössen und Budgetanträgen für eine konsequente Umsetzung sorgen. Die Stadt Zürich muss als Arbeitgeberin für das Pflegepersonal eine Vorreiterrolle übernehmen. Nur so können wir die Qualität der Gesundheitsversorgung für die Zürcher Bevölkerung im Sinne eines starken Service public langfristig sicherstellen.

Auskünfte

  • Liv Mahrer, Co-Präsidentin SP Stadt Zürich, Gemeinderätin, Pflegefachfrau, 079 675 69 44‬
  • Marion Schmid, Gemeinderätin SP, Präsidentin der Sachkommission Gesundheit- und Umweltdepartement, 079 601 68 01