Starke Spitäler für eine sichere Grundversorgung

Die neue Angebotsstrategie der Stadtspitäler nimmt die bisherigen Stärken und Grundsätze der Spitälerstrategie auf. Mit der wohnortnahen Grund- und Notfallversorgung und den spezialisierten Schwerpunkten gewährleistet sie ein qualitativ gutes, integriertes Angebot aus städtischer Hand für alle Bevölkerungsgruppen. Noch nicht überzeugend sind hingegen die geplanten Lösungsansätze für die Personalsituation im Waidspital. Auch die Problematik der zu hohen Anlagenutzungskosten besteht weiterhin.

Die heute vorgestellte Angebotsstrategie der Stadtspitäler ist eine adäquate Antwort auf die Entwicklungen im Spitalumfeld. Sie nimmt bisherige Stärken der Stadtspitäler und Grundsätze der Spitälerstrategie auf. So wird beispielsweise der durch Alt-Stadträtin Claudia Nielsen mit dem universitären Geriatrie-Verbund geschaffene Schwerpunkt Altersmedizin im Waid gestärkt und mit entsprechenden Angeboten ergänzt. In strategischer Hinsicht wird die Einbindung in die integrierte Versorgung und das Prinzip von «ein Spital an zwei Standorten» aufgenommen und fortgeführt.

 

Zentral für die SP: Die Angebotsstrategie orientiert sich mit der Grund- und Notfallversorgung an beiden Standorten und den spezialisierten Schwerpunkten pro Standort an den Bedürfnissen der Bevölkerung. Das Waidspital als wichtiger Versorgungsstandort für Zürich Nord bleibt bestehen. Die Stadtspitäler gewährleisten damit auch für die Zukunft ein verlässliches, wohnortnahes Angebot aus städtischer Hand für alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig von ihrer Versicherungskategorie und ihrer finanziellen Situation.

Kanton muss für kostendeckende Vergütungen sorgen

Auch dass sich Stadtrat und Spitalleitung von den unzureichenden Tarifen in bestimmten Fachgebieten nicht zu Abbaumassnahmen verleiten lassen ist wichtig und richtig. So wird am wichtigen Angebot der Kinderklinik im Triemli festgehalten, wohlwissend dass sich diese im DRG-Finanzierungsmodell nicht kostendeckend betreiben lässt. Hier ist nun endlich die kantonale Gesundheitsdirektion gefordert, ihre Aufgabe wahrzunehmen und für diese vulnerable Patientengruppe für eine kostendeckende Vergütung und damit für ein angemessenes Angebot zu sorgen!

 

Die auch mittelfristig kritische Situation hinsichtlich der Anlagenutzungskosten im Triemli beweist ebenso, dass die unzureichende Finanzierung mit DRG eine Problematik bleibt, die sich auch mit einer klugen Angebotsstrategie nicht abschliessend lösen lässt.

Lösungsansätze für das Personal überzeugen nicht

Den im Waid geplanten Personalmassnahmen steht die SP jedoch kritisch gegenüber. Dass bei einer Reduktion von Patienten*innen-Zahlen und Pflegetagen auch personelle Kapazitäten reduziert werden sollen, ist grundsätzlich nachvollziehbar. Dabei müssen aber spezifische Bedürfnisse je nach Patient*innengruppe berücksichtigt werden, auch dort, wo die Vergütung nach DRG diesen nicht angemessen Rechnung trägt.

 

Angesichts des ausgeprägten Fachkräftemangels im Gesundheitswesen gilt in diesem Fall um so mehr, dass gute Mitarbeiter*innen und somit sehr gute Arbeitsbedingungen unabdingbar sind, damit eine qualitativ gute Versorgung der Zürcher Bevölkerung gewährleistet bleibt. Das Bekenntnis, dass Kündigungen wenn immer möglich vermieden werden sollen, ist löblich, doch wirken die vorgeschlagenen Lösungsansätze in diesem Zusammenhang wenig überzeugend. Die SP wird die weitere Entwicklung sehr genau beobachten und kritisch begleiten.